trimini
Trimini, eine Geschichte
vom vormals gemeindlichen, also kommunalen Freizeit und Erlebnisbad
zum jetzt privaten „Kristall-Trimini“
In „grauer Vorzeit“ gab es in Bayern ein Förder-Programm „Freizeit und Erholung“.
Der Gemeinde Kochel gelang es damals diesen Fördertopf anzuzapfen, woraus schlussendlich das „trimini“, ein Vorzeigebad in Bayern, ein „Familien- und Freizeitbad“ anfangs der 70-ziger Jahre entstanden ist.
An einem der schönsten Flecken Bayerns, direkt am Kochelsee vor fantastischer alpenländischer Lage, Berge, See, Freizeit und Erholung. Im Luftkurort und Kleinzentrum Kochel gelegen, hat dieses Bad viele Jahre beste Dienste geleistet.
Zugegebener Maßen hat man über die Jahrzehnte es versäumt, die Anlage „on top“ zu halten. Eine Kommune denkt da halt nicht unternehmerisch, sondern nur kostendeckend auf das unbedingt Erforderliche-Notwendige beschränkt, leider.
Infolge dessen verursachte das Bad zunehmend Kosten, weil man es versäumt bzw. vermieden hat, die Anlage an die sich laufend veränderten Gegebenheiten im Freizeitverhalten, wie z.B. im Tourismus und bei Attraktionen, im Wettbewerb mit konkurrierenden Bädern anzupassen. Das so veraltete Bad verursachte einen wachsenden Kostendruck, der die Gemeinde schließlich zwang zu handeln.
Neubau, Abriss mit Entsorgung, mögliche Alternativen?
Die Gemeinde war unschlüssig. Aus den folgend vielen Vorschlägen, die heftig und kontrovers beraten wurden, entschied man sich, einen Bäder-Investor zu finden. Die Suche mit Vorstellung unterschiedlicher Konzepte begann, wobei letztlich die Kristall-Bädergruppe Steinhart im Jahr 2005 in die engere Wahl kam. Nach umfangreicher Recherche im Bäderbereich, unter der Prämisse, das trimini als Familien/Freizeitbad zu erhalten, hat sich der damalige Gemeinderat , – auch wenn die damaligen Ideen und Planungen der Kristall Gruppe für gut bis bestechend empfunden wurden -, mehrheitlich gegen die Kristallbädergruppe entschieden und Herrn Steinhart abgesagt.
Mit der nächsten Gemeinderats-Periode ab 2008 wurde das Thema wieder aufgegriffen. Das trimini wurde zur „Chefsache“ und fortan nicht mehr öffentlich beraten, die Ratsmitglieder wurden offensichtlich zum Stillschweigen vergattert, Beratung, Verhandlung und Sachstand zum trimini blieben „geheim“, alle Fraktionen, Parteien und Personen des Gemeinderats haben somit einstimmig zur heutigen Situation beigetragen.
So erfuhren die Kochler nur „einseitig vom Rathaus“ zum Sachstand trimini, bis sich Schwierigkeiten ergaben und die Bädergruppe mit „Gegendarstellungen“ an die Öffentlichkeit ging. Die Parteien waren auf Streit gebürstet.
Unübersehbar ging es derweil mit dem trimini bergab. Den begonnenen Bauarbeiten, oder besser Abbrucharbeiten hat die Gemeinde „sehenden Auges“ zuschauen müssen.
Über unzählige Verhandlungen hat man sich endlich auf einen, wie die Gemeinde erklärte, sehr guten PPP-Vertrag, dessen Inhalt der Öffentlichkeit, dem Steuerbürger nicht bekannt wurde, geeinigt. Ob und wenn welche „feste Förderzusage (RÖFE oder BFR) des Freistaates erfolgte und welche Summen laut Vertrag die Gemeinde zu zahlen und weiterhin zu leisten hat, ist unklar. Ebenso unklar ist auch der Status quo: wem und zu welchen Teilen gehört das trimini, der Umschwung, der Parkplatz, die Zufahrtstraße samt Unterhalt, wie lange läuft der PPP-Vertrag und was ist zum Vertragsende über Kosten und Besitzverhältnisse festgelegt?
Da es hier um öffentlichen Besitz (trimini) und Steuergelder der Kochler Bürger geht, muss hierüber aufgeklärt werden.
Inzwischen, im Jahr 2017 ist das Kristall Trimini fertiggestellt und in Betrieb. Dem Vernehmen nach läuft es sehr gut und bringt der Gemeinde Wirtschaftskraft, erfreulich viele Tagesgäste und Übernachtungen. Der Presse entnehmend: insgesamt und abschließend eine gute Sache für Kochel am See.
01.01.2018